Wenn die Heide im Spätsommer in voller Blüte steht, kommt die schönste Zeit für eine kulturelle Landpartie! Die Lüneburger Heide ist Naturschutzgebiet und zugleich eine menschengemachte Kulturlandschaft. Freuen Sie sich auf Heidschnucken, reetgedeckte Bauernhäuser und prächtige Backsteinarchitektur in stolzen Städten wie der Hansestadt Lüneburg. Und wem lila nicht bunt genug ist, der findet sein Glück im Alten Land, dem Obstgarten Norddeutschlands an der Elbe.
1. TAG: Historisches Hildesheim
Karlsruhe Hbf 7.10 Uhr - Fahrt auf der Autobahn über Mannheim - Frankfurt - Kassel. Bevor wir weiter in den Norden vordringen, lernen wir die alte Bischofsstadt Hildesheim kennen. Ihre tausendjährigen Kirchen, die Michaeliskirche und der Dom mit der berühmten bronzenen Bernwardstür sind außergewöhnliche Zeugnisse der romanischen Kunst im Heiligen Römischen Reich (UNESCO-Weltkulturerbe). Unser Ziel ist Bispingen mitten in der Lüneburger Heide.
2. TAG: Celle und die Südheide
Bispingen - wir besuchen die alte Residenzstadt Celle. Über 400 Fachwerkhäuser und das Schloss der Welfen haben hier Jahrhunderte überdauert. An eine jüngere Epoche erinnern die Bauhaus-Bauten: In Celle wirkte 27 Jahre lang Otto Haensler, der sich vom Architekten der Gründerzeit zum großen Bauhaus-Vertreter entwickelte. Auch die stolzen Hannoveraner Hengste stammen von hier. Nach der Mittagspause geht die Fahrt weiter in die Südheide, wo wir einen kleinen Spaziergang unternehmen. Der Lönsstein in Müden erinnert an den „Heidedichter“ Hermann Löns, der das Bild der Heide nachhaltig prägte und sich hier für den ersten deutschen Naturpark einsetzte. Und was hat es mit dem sagenumwobenen Elfenberg auf sich? Unsere Reiseleiterin weiß es sicher. Im historischen Bauerncafé „Ole Müllern Schün“ werden wir zum Kaffeetrinken erwartet.
3. TAG: Hübsche Hansestadt Lüneburg
Bispingen - Fahrt nach Lüneburg. Die reiche Handels- und Salzstadt ist wunderbar erhalten und versprüht dank der Universität jugendliches Flair. Vom einstigen Boom zeugen das große mittelalterliche Rathaus mit barocker Fassade, die gotischen Kirchen und die schönen Giebelhäuser aus Backstein – besonders viele stehen „Am Sande“, dem schönsten Platz der Stadt. Die Lokale im Wasserviertel eignen sich vorzüglich für unsere Mittagspause. Im Anschluss widmen wir uns der neuen Kant-Ausstellung, die 2024 zum 300. Geburtstag des weltbekannten Philosophen eröffnet wird. Wie relevant sind seine Gedanken für die Gegenwart? Zum guten Schluss bewundern wir das Schiffshebewerk in Scharnebeck am Elbe-Seitenkanal, das bei seiner Entstehung 1974 das weltweit größte war.
4. TAG: Mit der Kutsche durch die Heide
Bispingen - heute geht es in die romantische Heidelandschaft! Einst holzte der Mensch hier die Eichenwälder für die Salinen ab. Ohne die Heidschnucken, die fleißigsten Landschaftspfleger, gäbe es die Heide längst nicht mehr. In Schneverdingen beobachten wir den Austrieb einer Heidschnuckenherde. Ein Spaziergang führt uns zum wunderbar angelegten Heidegarten, in dem 120.000 Heidepflanzen aus 130 verschiedenen Arten blühen. Nach der Mittagspause wird angeschirrt: Wir unternehmen eine Kutschfahrt über die lila Hügel. Der Kutscher weiß viel über den Landschaftsschutz zu erzählen, während wir von Niederhaverbeck ins autofreie Heidedorf Wilsede fahren. Zwischendurch ist Zeit für eine kleine Wanderung (ca. 1 Std.) zum Totengrund, dem ersten Naturschutzgebiet Deutschlands.
5. TAG: Ins Alte Land
Bispingen - Fahrt in die Hansestadt Buxtehude. Wir sehen Überreste der Festungsanlagen und die grachtenartig angelegte Altstadt. Hier sollen einst Hase und Igel zuhause gewesen sein, deren Wettlauf durch Grimms Märchen weltbekannt wurde – auch uns begegnen sie überall. Anschließend fahren wir durch das Alte Land, das größte Obstanbaugebiet Nordeuropas vor den Toren Hamburgs. Es waren holländische Siedler, die im Mittelalter dem Wasser das Land abrangen und eine blühende Landschaft schufen. Und so wurde aus „neuem Land“ das „Alte“. 18 Millionen Apfel-, Kirsch- und Birnbäume sorgen für Nachschub auf Deutschlands Obsttellern. Dazwischen Deiche, Kanäle und schmucke Dörfer mit Fachwerkhäusern und den typischen Prunkpforten. Im Obstparadies Schuback in Jork erfahren wir Interessantes zum Apfelanbau und genießen leckeren Apfelkuchen.
6. TAG: Heimreise
Bispingen - Rückreise über Hannover - Kassel - Frankfurt - Mannheim nach Karlsruhe (ca. 19.00 Uhr).