Von dem Aufstieg Berlins zum Zentrum des deutschsprachigen Judentums im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart … Reiseleitung: Florian Indenbirken, Kunsthistoriker M.A.1. Tag: Jüdisches Erfurt Anreise über Würzburg und Schweinfurt nach Erfurt, dessen jüdisches Erbe aus dem Mittelalter im September 2023 zum Weltkulturerbe erhoben wurde. Dazu gehören die Alte Synagoge, die Mikwe und das „Steinerne Haus“. Hier in Erfurt lässt sich gut erfahren, wie das Leben in einer mittelalterlichen jüdischen Gemeinde ausgesehen hat. Einen Höhepunkt stellt der „Erfurter Schatz“ dar, der 1998 zufällig bei Bauarbeiten entdeckt wurde und dessen wichtigster Bestandteil ein Hochzeitsring ist (340 km). Übernachtung in Erfurt.
2. Tag: Luther in Wittenberg Auf dem Weg nach Berlin liegt Wittenberg, die Stadt Martin Luthers. Am Portal der Schlosskirche schlug Martin Luther 1517 die 95 Thesen an, die zur Reformation führten. Doch müssen wir uns auch mit dem Verhältnis Luthers zu den Juden auseinandersetzen. In eine aktuelle Diskussion steigen wir ein, wenn wir das Relief der „Judensau“ am Südportal der Stadtkirche betrachten. Im Augusteum schauen wir uns abschließend eine Ausstellung zu Martin Luther und der Reformation an, bevor wir weiter nach Berlin fahren (300 km). Vier Übernachtungen in Berlin. 3. Tag: Synagogen in Berlin Vom Hotel spazieren wir zur Oranienburger Straße. Unterwegs kommen wir vorbei am Leo-Baeck-Haus, in dem heute der Zentralrat der Juden seinen Amtssitz hat. An der Oranienburger Straße befindet sich die „Neue Synagoge“, die 1866 erbaut wurde und ein Zeichen des Aufschwungs der wachsenden jüdischen Gemeinde Berlins im 19. Jahrhundert ist. Im Krieg stark zerstört, wurden die beschädigten Gebäudeteile 1958 wegen „Einsturzgefahr“ beseitigt. In den verbleibenden Teilen zeigt eine Dauerausstellung die Geschichte der Neuen Synagoge und ihrer Gemeinde. In der Rykestraße befindet sich seit 1904 eine Synagoge, die heute die größte in Deutschland ist. Bis 2007 wurde in dreijähriger Umbauzeit versucht, die ursprüngliche Gestaltung der Synagoge wiederherzustellen. 4. Tag: Jüdisches Museum Das Jüdische Museum in Berlin ist das größte seiner Art in Europa und befindet sich in dem 1735 erbauten Kollegienhaus. Es zeigt in einer Dauerausstellung „Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland“, eine Geschichte von 1.700 Jahren. Mit dem 1999 eröffneten „Liebeskind Bau“, dem „Garten des Exils“ und dem „Holocaust-Turm“ bildet das Jüdische Museum ein beeindruckendes Ensemble, das uns einen Tag wert ist. 5. Tag: Holocaust-Mahnmal Zum Abschluss der Reise steht ein Besuch des 2005 eröffneten Denkmals für die ermordeten Juden Europas, auch „Holocaust-Mahnmal“ genannt. Dieses eindrucksvolle Mahnmal mit der dazugehörigen unterirdischen Gedenkausstellung sollte mit viel Zeit und selbstständig erfahren werden, um es subjektiv wirken zu lassen. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. 6. Tag: Rückreise Rückreise über Leipzig nach Stuttgart (630 km).