Busreisen Danzig
Die polnische Ostseestadt Danzig ist geradezu prädestiniert für eine Städtereise. Schließlich führt eine Busreise nach Danzig nicht nur in die Hauptstadt Pommerns, sondern auch in die Stadt Polens, die den größten Hafen des gesamten Landes ihr Eigen nennt. Der Ballungsraum Danzig, der aus der Ostseestadt sowie dem Seebad Sopot und der Nachbarstadt Gdingen besteht, ist die Heimat von 800.000 Einwohnern.
Eine Busfahrt nach Danzig ist oft nicht bei den begehrtesten Busreisen zu finden, was vor allem daran liegen könnte, dass die Innenstadt während des Zweiten Weltkrieges nahezu vollständig zerstört wurde. Trotzdem konnte man einige sehenswerte Gebäude in Danzig bis heute erhalten bzw. hat sie liebevoll restauriert.
Eine Fahrt nach Danzig lässt einen viel über die jüngere Zeitgeschichte erfahren
Wer sich für eine Danzig-Reise entscheidet, kann auf einer Busfahrt durch die polnische Stadt viel über die jüngste Geschichte Europas erfahren. Auch viele Überreste aus deutscher Zeit sind bis heute in Danzig zu sehen.
Trotz der langen kommunistischen Herrschaft sind in Danzig herrschaftliche Häuser und alte Sehenswürdigkeiten erhalten geblieben. Besonders gut lassen sich diese auch bei einem Bummel in der Frauengasse besichtigen. Wen es hier zwischen Marienkirche und Frauentor entlang führt, der wird viele der alten, herrschaftlichen Häuser bestaunen können.
Die Marienkirche zu Danzig und vieles mehr entdecken
Die Marienkirche zu Danzig zählt zu den größten Sehenswürdigkeiten der polnischen Ostseestadt. Gleichzeitig gilt sie als eines der größten Gotteshäuser Europas sowie als größte Backsteinkirche der Welt. Über den langen Markt führt ein Spaziergang durch Danzig, der die Besucher an weiteren Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. So findet man hier das
- Rechtstädtische Rathaus
- das Grüne Tor oder
- den Artushof samt Neptunbrunnen
Weitere Sehenswürdigkeiten in Danzig sind unter anderem zahlreiche Kirchen, Tore, oder die Festung Weichselmünde. Unter den Straßen und Plätzen lohnt sich bei einer Danzig Fahrt der Besuch des Langen Marktes, der Langgasse und der Langen Brücke. Für Liebhaber von Museen bieten sich das Nationalmuseum, das Museum des Zweiten Weltkrieges oder das Historische Museum zu Danzig an.
Das Grüne Tor in Danzig entdecken
Das Grüne Tor in Danzig gehört zu den Stadttoren zwischen dem Langen Markt und der Mottlau. Bereits zwischen 1564 und 1568 entstand das Grüne Tor, das als Nachfolger des Koggentors aus dem 14. Jahrhundert errichtet wurde. Hans Kramer hat die Baupläne für das Grüne Tor erstellt, Bauleiter war Regnier von Amsterdam. Vier gleichermaßen hohe und breite Durchgänge wurden an der Front des Grünen Tores errichtet, zudem ist es mit diversen Räumlichkeiten versehen. Durch diesen interessanten Aufbau erscheint das Grüne Tor von Danzig eher wie ein Schloss als wie ein Stadttor. Seinen Namen erhielt es übrigens, weil die Fassade ursprünglich grün gestrichen war.
Einst war das Grüne Tor von Danzig als Stadtresidenz für die polnischen Könige vorgesehen. Allerdings hat sich tatsächlich nur Luisa Maria Gonzaga vor der Vermählung mit König Wladysla IV. Wasa im Grünen Tor aufgehalten. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Grüne Tor, ebenso wie viele andere Bauwerke Danzigs zerstört, anschließend aber wieder aufgebaut. 2002 stürzte es sogar zum Teil ein, wurde aber auch hier wieder aufgebaut.
Das Grüne Tor wurde im späten 18. Jahrhundert von der Naturforschenden Gesellschaft genutzt, seit Ende des 20. Jahrhunderts werden hier Ausstellungen des Nationalmuseums untergebracht. Auch diverse Tagungen, Veranstaltungen und Konferenzen finden im Grünen Tor von Danzig statt.
Das Rechtstädtische Rathaus von Danzig
Bei einer Busreise nach Danzig lohnt sich ebenso ein Besuch des Rechtstädtischen Rathauses. Im gleichnamigen Stadtteil (Rechtstadt) befindet sich das Rathaus. Dieser Stadtteil ist übrigens das eigentliche Stadtzentrum und blickt sogar auf eine längere Geschichte zurück als die Danziger Altstadt.
Der Vorläuferbau des heutigen Rechtstädtischen Rathauses entstand bereits um die Jahrhundertwende zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert. Der Vorläuferbau wurde auf dem heutigen Grundriss ab 1327 als Hansekontor errichtet. Zwischen 1486 und 1488 entstand der Rathausturm durch Heinrich Hetzel. 1556 kam es zu einem Brand, nach dem das einst gotische Rathaus im Stil des Manierismus umgebaut wurde. Außerdem erhielt der Rathausturm einen neuen Turmhelm. 1561 wurde der Turmhelm sogar mit einer vergoldeten Statue von König Sigismund II. August als Wetterfahne verschönert.
Bis heute findet sich in dem Turm ein Uhrwerk mit einem 14-stimmigen Carillon, welches Johannes Moor 1559 bis 1562 erschuf. Insgesamt ist der Turm 81 Meter hoch und bietet einen imposanten Ausblick über die gesamte Stadt. Bis 1970 wurde das Rathaus übrigens nach extremen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder errichtet.
Den Artushof in Danzig entdecken
Eines der bekanntesten Wahrzeichen der polnischen Ostseestadt ist der Danziger Artushof. Er befindet sich ebenfalls am Langen Markt und entstand bereits ab 1342. Ursprung des Baus war die Umgestaltung der Stadt nach der Verleihung des Kulmer statt des Lübischen Rechts. Bereits 1350 wurde dann die „curia regis Artusi“ erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich diente der Artushof den Kaufleuten und Adligen als Treffpunkt, die sich in insgesamt sieben örtlichen Brüderschaften zusammengeschlossen haben. Die Biertheke, die noch heute im Artushof zu sehen ist, erinnert an den damals üblichen Bierausschank.
Etwa 1380 wurde ein erster steinerner Bau als Grundlage für den Artushof errichtet, allerdings brannte dieser bereits 1476 wieder ab. Zwei Jahre später begann man mit den Bauarbeiten für einen neueren, größeren Artushof im Stil der Spätgotik. Dieser konnte 1481 eröffnet werden und die nördliche Fassade ist bis heute erhalten.
1552 kam es zu einem Umbau im Stil der Renaissance und 1616 bzw. 1617 wurde der Artushof noch einmal an den Manierismus angepasst. Die neue Front behielt aber immerhin drei gotische Fenster. Die Attika wurde hinzugefügt und das Portal erneuert.
Der Artushof verfügt zudem über einen 350 Quadratmeter großen Saal, der als gotisches Steingewölbe ausgebildet ist und von insgesamt vier Granitpfeilern gestützt wird. Auch im Artushof warten einige Highlights auf Urlauber, die eine Danzig-Reise unternehmen. So gibt es einen zwölf Meter hohen Renaissance-Kachelofen, der aus den Jahren 1545/1546 stammt und mit 268 farbig verzierten Kacheln versehen ist. Außerdem sind verschiedene Gemälde aus der Renaissance zu entdecken und sogar eine spätgotische Holzplastik des Heiligen Georg.
Vor der Eroberung der Stadt Danzig durch die Rote Armee im März 1945 konnte der Kachelofen ausgelagert werden, so dass er der Zerstörung entging. Das Gemälde das „Jüngste Gericht“ von Anton Möller ist ebenfalls lange sehenswert gewesen. Allerdings wurde das Ölgemälde 1945 durch eine Feuersbrunst zerstört. Mittlerweile hängt am gleichen Platz eine Rekonstruktion des Gemäldes.