Das östliche Sachsen ist vielseitig in jeder Hinsicht! Man spricht Deutsch und Sorbisch, und viele Orte sind wahre Schmuckstücke. Die Sorben bewahren derweil ihre Traditionen. Im beschaulichen Zittau und im einzigartigen Görlitz mit seinen Barock- und Jugendstilbauten verbreiten Weihnachtsmärkte Festtagsstimmung. Besonders der Schlesische Christkindlmarkt verheißt köstliche Entdeckungen.
1. TAG: Beim schlesischen Christkindl
Mannheim 5.00 Uhr - Karlsruhe Hbf 6.10 Uhr - Fahrt auf der Autobahn Heilbronn - Nürnberg - Dresden in die westschlesische Stadt Görlitz an der Neiße. Ein erster Spaziergang zeigt: Die Altstadt ist großartig erhalten und mustergültig restauriert. Der Schlesische Christkindlmarkt taucht den Untermarkt in bezauberndes Licht. Dass er in Weihnachtsmarkt-Rankings regelmäßig auf den vordersten Plätzen landet, glauben wir sofort! Kunsthandwerker und Händler aus dem Dreiländereck bieten handgefertigte Pyramiden, Herrnhuter Sterne und Räuchermännchen an. Spezialitäten wie das „Schlesische Himmelreich“, die Weihnachtsbratwurst nach altem Rezept, oder die süßen „Mohnpielen“ mit Eierlikör lassen das Wasser im Munde zusammenlaufen.
2. TAG: Das Geheimnis der Herrnhuter Sterne
Görlitz - unser Ausflug führt ins bergige Dreiländereck der Oberlausitz. Erstes Ziel ist das Kloster St. Marienthal in Ostritz. Seit dem 13. Jh. besteht das älteste Zisterzienserinnenkloster Deutschlands ununterbrochen und trotzte dabei Hussitenkriegen, Reformation und Naturkatastrophen. Nach einem Brand im 17. Jh. wurde die Klosteranlage im Stil des böhmischen Barocks neu errichtet. Zehn Schwestern gehören der Gemeinschaft aktuell an. Blick in Kirche und Klosterladen – dann geht es ins Zittauer Gebirge in den Kurort Oybin. Mit der dampfbetriebenen Schmalspurbahn legen wir die wenigen Kilometer nach Zittau zurück. In der schönen Barockstadt verbringen wir unsere Mittagspause auf dem Weihnachtsmarkt. Auf dem Rückweg legen wir in Herrnhut einen Stopp in der Schauwerkstatt der Brüdergemeinde ein: Hier entstand vor über 160 Jahren der berühmteste aller Weihnachtssterne. Erfunden von einem Mathematiklehrer, sollte er Kindern besseres Geometrieverständnis lehren. Wer ein schönes Mitbringsel braucht, wird hier fündig!
3. TAG: Görlitz – Bilderbuch der Baukunst
Görlitz - der ganze Tag gehört der deutsch-polnischen Stadt. Rund 4000 Baudenkmäler aus sieben Jahrhunderten fügen sich zu einem „Bilderbuch der Baukunst“ zusammen. So attraktiv ist diese Kulisse, dass hier oft Filme gedreht werden – was den Spitznamen „Görliwood“ erklärt. Wir spazieren wieder zum Untermarkt, der guten Stube der Stadt, mit prächtigen Renaissancebauten und den typischen Hallenhäusern der Barockzeit. In St. Peter und Paul, der Hauptkirche der Stadt, erwartet uns ein besonderes Kleinod: die „Sonnenorgel“ des italienischen Orgelbaumeisters Casparini. Nahe des Nikolaifriedhofes zeugt das Heilige Grab von spätmittelalterlicher Frömmigkeit. Und was hat es mit der „Verrätergasse“ auf sich? Unser Reiseleiter weiß es bestimmt. Über die neue Brücke überqueren wir die Neiße nach Zgorczelec, den polnischen Teil der Doppelstadt, wo einst der Philosoph Jakob Böhme lebte.
4. TAG: Mittelalterliches Bautzen
Görlitz - nach dem Frühstück brechen wir auf ins tausendjährige Bautzen. Der Rundgang durch die romantische „Stadt der Türme“ führt uns zum Simultan-Dom St. Petri und zur Ortenburg, die ein Sorbisches Museum beherbergt. In Bautzen und in den umliegenden Dörfern lebt das kleine slawische Volk der Sorben, das uralte Bräuche und eine eigene Sprache pflegt. Wir hören auch von der berüchtigten Strafanstalt des DDR-Regimes, dem „Gelben Elend“. Umso idyllischer ist der Blick von der Stadtmauer ins Spreetal. Anschließend Rückfahrt über die Autobahn Dresden - Nürnberg - Heilbronn nach Karlsruhe (ca. 20.00 Uhr) und Mannheim (ca. 21.00 Uhr).